Cranio-Sacrale-Osteopathie
Die Craniosacrale-Therapie geht davon aus, dass die Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) vom Gehirn über das Rückenmark bis zum Kreuzbein in einem bestimmten Rhythmus pulsiert. Craniosacral-Therapeuten befassen sich daher mit den Schädelknochen (Cranium) in Verbindung mit der Wirbelsäule, dem Rückenmark und dem Kreuzbein (Sacrum) und korrigieren mit langsamen, sehr sanften Griffen und Bewegungen den gestörten Liquor-Rhythmus.
Während die Schulmedizin lehrt, dass die verschiedenen Schädelknochen miteinander fest verwachsen sind und verknöchern, beruht die Craniosacrale-Therapie darauf, dass die Schädelelemente trotz der Verwachsungen noch geringfügig gegeneinander beweglich sind.
Der Begründer der Therapie William Garner Sutherland überprüfte seine Hypothese in einer Reihe von Experimenten an sich selbst. Er baute ein Gerät, das an verschiedenen Stellen des Schädels Druck ausüben kann und so die Bewegung der Schädelfragmente gegeneinander unterbindet. Daraufhin stellt er je nach Ort der Störung verschiedene neurologische Symptome fest wie Sehstörungen, Depressionen Schwindel. Diese Befunde deutete er als eine Bestätigung seiner Hypothese und entwickelte eine Methode zur sanften Behandlung der Schädelnähte: die Craniosacrale-Therapie.
Durch Berührung des Körpers werden Informationen über mögliche Blockaden dieser Bewegung gesammelt und dadurch kann auf Funktionseinschränkungen eingewirkt, sowie indirekt auch Membranen innerhalb des Schädels (Falx cerebri, Tentorium, Falx cerebelli) und die harte Hirnhaut (Dura mater) beeinflusst werden. Dieses Vorgehen soll einen angenommenen „Energiefluss“ verbessern und Selbstheilungskräfte aktivieren sowie Funktionseinschränkungen und seelische Traumata lösen.
Da die Craniosacrale-Therapie eine sehr sanfte und einfühlsame Therapie ist, kann sie ein tiefgreifendes Erlebnis sein, welches das Körperbewusstsein fördert.
Anwendungsgebiete
- chronische Schmerzen, Kopf- und Rückenschmerzen
- Hyperaktivität, Lernstörungen, Entwicklungsstörungen
- Kiefergelenksbeschwerden
- Nervenstörungen, Neuralgien, Trigeminusschmerzen, Krampfleiden
- Ohrerkrankungen: Tinnitus, Morbus Menière, Gleichgewichtsstörungen
- psychosomatische Krankheitsbilder, Stress
- Rehabilitation nach Unfällen und Operationen, Traumen, Geburtstraumen
- Schielen
- Schlafstörungen
- Schlaganfall